Von Schamanen, Engeln und Geistheilern
					
					
I. In der Ferne
					

Kumbater, die Schamanin der Saora in Orissa, Indien
					
				
darüber
					fahren die hände
					und es erregt, dass sie
					zuerst die augen
					schließt, die körner
					in der schale schüttelt, bevor
					sie erklärt „so ruf ich die ahnen“
					die an der braunen wand gemalt
					auf uns schauen.
				
Sie leben. Lässt sie leben
					als sie fährt durch die körner hin
					und her, was den raum verändert
					als sie singt und bittet mit
					geschlossenen augen.
				
Und jeder sieht, dass
					sie nicht mehr hier ist und
					uns packt in der zeit, in der sie
					singt monoton zum
					fallen der körner
					aus einer anderen welt, was zu hören gewesen jetzt oder
					anders in diesem
					film
				
			
II. Aus der Nähe
					
Eines Abends um 23 Uhr stand ein kleiner Junge aufrecht im kleinen, weißen Gitterbettchen im Schafzimmer seiner Eltern. Es war dunkel. „Wo bin ich, wo sind denn meine Eltern? ging es ihm durch den Kopf. Hatte seine Mutter mit ihm nicht schon zur guten Nacht gebetet? Standen nicht 14 Engel bereit, ihn zu beschützen? ZWEI ZU MEINER RECHTEN  - ZWEI ZU MEINER LINKEN … 
			
Seine Lippen lispelten. ICH BIN KLEIN, klein, klein, MEIN HERZ IST REIN.
			
Der Junge war erfüllt von einer großen Angst, aber es dauert sicherlich einige Zeit, bis er in lautes Weinen ausbrechen würde, worauf eine Person, sicher seine Mutter, herbeieilen und das Licht anzünden und ihn trösten würde. „Du brauchst doch keine Angst zu haben, komm, wir beten zusammen: MÜDE BIN ICH, GEH ZUR RUH'  - SCHLIESSE MEINE AUGEN ZU - VATER LASS DIE AUGEN DEIN - ÜBER MEINEM BETTE SEIN.“
			

Während seine Augenlider immer schwerer wurden und schließlich zufielen, streiften seine Augen noch das Bild oberhalb des Bettes: Ein Schutzengel führte ein Kind über eine schmale Brücke. Keine Angst mehr brauche ich zu haben, dachte er, als er hinüber sank in eine dunkle Nacht, in der hoffentlich niemand wohnte.
			

				Aus „Aruna`s Bilderwelten“
				
III. Im Garten der Engel
					oder
				sich in Hörweite tragen
					Ein szenisches Bekenntnis
				
Emily sitzt auf dem Ast eines entlaubten Apfelbaumes, in dessen Krone noch einige gelbe Äpfel hängen, halbwegs in den Wolken, neben sich ein seidenes Tuch.
		
Sie hat ihre Augen geschlossen und bewegt ihren Kopf mal nach links, mal nach rechts, als ob sie die unsichtbaren Strahlen einer wärmenden Sonne auffangen will.
		
Sie atmet hörbar ein und beginnt zu summen. Sie legt sich vorsichtig mit dem Rücken auf den Ast und beginnt mit zarter Stimme zu sprechen:
		
Schon als Kind hatte ich einen besonderen Zugang zur spirituellen Welt.
		
Sie öffnet ihre Augen und blickt um sich, wobei sich ihre Augen weiter öffnen:
		
Ich sah Wesenheiten, besonders im Garten und in der Natur im Allgemeinen, in der ich mich mit großer Vorliebe aufhielt.
		
Langsam streckt sie den rechten Arm aus, blickt nach rechts, dann streckt sie den linken Arm aus und blickt nach links. Immer wieder gerät sie aus dem Gleichgewicht. Mit ausgestreckten Armen, den Blick in die Krone oder in die Wolken spricht sie:
		
Viel Zeit verbrachte ich mit Bäumen, kletterte in die Wipfel und lauschte auf die Musik des Windes in den Blättern, wobei ich immer die Präsenz der Naturgeister spürte.
		
Sie senkt ihre Arme und kreuzt sie auf der Brust.
		
….wollte mithelfen bei dem großen Ziel, Liebe zu verwirklichen 
		
Sie kämpft stärker mit dem Gleichgewicht und hält sich mit beiden Händen am Ast fest.
		
….und ich wandte mich an die Engel. Ich bat sie, mir eine Aufgabe zuzuweisen, 
		
Sie fällt vom Ast auf die Erde. Sitzend spricht sie weiter:
		
….eine Tätigkeit, mit der ich Menschen helfen könnte, glücklich zu werden und ihr eigenes Potential voll zu entfalten.
		
Sie stützt sich mit den Händen auf den Boden und sagt kniend:
		
…..Aus dieser Zeit stammt die Zusammenarbeit. Die Engel geben mir das nötige Wissen. 
		
Sie kriecht auf allen Vieren einen Meter nach vorne.
		
….Sie öffnen mir die Energieebene der Menschen und lassen mich hineinschauen und fühlen,
		
Sie setzt sich aufrecht hin, schließt die Augen und ruft:
		
…. ich weiß, wo der Schmerz und die Verletzung liegen und wie man helfen kann. 
		
Sie schlägt mit den Fäusten auf den Boden und ruft immer lauter und spricht immer schneller:
		
…..Das ist meine Aufgabe und mein innerstes Anliegen. Ich möchte, dass die Menschen glücklich sind. Dass sie sich ihrer Kraft bewusst werden und sie zielgerichtet einsetzen. Und dass sie Kenntnis von ihrer Fähigkeit nehmen, mit ihrer bloßen Gedankenkraft Frieden oder Krieg schaffen zu können, in der Familie oder der Gesellschaft, im Kleinen wie im Großen.
Während sie immer mehr ins Strampeln gerät, versucht sie zum Schluss wieder auf den Baum zu klettern, was nicht gelingt. 
		
…. Wer liebt, ist glücklich, und wer glücklich ist, wird den Krieg als Ausdrucksform nicht mehr benötigen. 
		
Schließlich nimmt sie ihr Halstuch und schlägt wild nach den Äpfeln.
		
….Gut ist es, von Liebe zu reden, besser, sie zu verwirklichen. Im Kleinen wie im Großen.
		
Erschöpft lehnt sie sich an den Baum, neigt den Kopf gegen den Stamm, schließt die Augen und verkündet mit zarter Stimme:
		
Nichts und niemand sind zu klein und unbedeutend. Wir alle sind wichtig bei dem großen Werk, und nur zusammen können wir es schaffen!
		
Die esoterische Richtung ins Auge des Kosmos
				

			
 oder wie mir ein Internetengel sagte -
„Weg zu neuem Glück, zum Selbst und Sein, um in ein ursprüngliches Potential zu gelangen, um wieder in die eigene Kraft zu kommen, damit wir dazu beitragen, und nicht nur die anderen, die Welt bunt zu machen.“ s. Arunas Garten)
 
			
IV. Die Bachblütenmagierin
					
Sie setzt sich auf einen Stuhl mit geflochtener Sitzfläche, stellt ihr Handy ab, nimmt ihre Gitarre in den Arm und singt ein stimulierendes Sommerblütenlied.
		
Nachdem sie so ihre magischen Kräfte aktiviert und Kontakt zur kosmischen Strahlung zwischen Natur und Mensch aufgenommen hat, geht sie zu einem Wandschrank und nimmt ein kleines Fläschchen heraus. Konzentriert schließt sie die Augen. Ihre Lippen bewegen sich und murmeln Zahlen, Langsam öffnet sie die Augen zu einem Schlitz und lächelt versonnen, während aus dem Fläschchen eine farblose Flüssigkeit in ein Glasgefäß tropft. Verdünnt mit reinem Wasser möge die richtige Mischung entstehen.
		
Gleich wird ein Patient kommen und die magische Flüssigkeit für sich und die Hauskatze abholen.
		

V. mystisch-magisch
					
mystisch wird es wenn ich
						mystisch wird es wenn du
						mystisch wird es wenn sie
					
magisch wird es wenn Bush und Merkel
					wenn du nicht du selbst bist
						verwandelt wiedergeboren an anderen Orten
					
wenn ich nicht ich bin
						wird es mystisch-magisch.

Räume träumen
					
Winterräume
					als Sonnenträume
				
Sonnenräume
					statt Winterträume
				
Räume ab die Träume
					fliege durch die Räume
				
realistisch