Reise ins Innere Indiens
Vorgeschichte, frühe Kultur, Stammes- und Volkskultur
in den Bundesstaaten Madhya Pradesh und Maharashtra
(2003, 17 S., 23 Fotos)

Tourverlauf und Karte ( 8 S., 7 Fotos)

Etwas skeptisch hatten wir diesmal unsere Indienreise angetreten. War sie nicht eine Wiederholung alter Erlebnisse?

Unsere Route sollte von Delhi in Richtung Süden gehen über: Heilige Pilgerorte der Hindus, einige Bauwerke aus moslemischer Zeit, Besuch einer Region der Ureinwohner, eine landschaftlich schöne Gegend im Innern des Landes, Höhlentempel und Malereien aus der buddhistischen Zeit Indiens, Vrindaban, Agra, Bhopal, Jabhua, Mandu, Ajanta, Ellora, Bombay.

Es wurde wieder eine Reise voller Abwechslungen und Überraschungen, die uns vollauf begeisterte.

Themen:

1. Eine Autofahrt über indische Straßen
2.
Die Geburtsstätte des Gottes Krischna
3. Diwali
- Fest der Lichter und der Geschenke - Karneval der Tiere
4. Die Zeit des Buddhismus in Indien 200 v.- 600 n. Chr.
Der Stupa von Sanchi,
buddhistische Malereien in den Höhlentempeln von Ajanta ,
buddhistische, jainistische und hinduistische Höhlentempel von Ellora
5. Bei dem Volksstamm der Gond-Baba bei Pachmarhi
6. Die vorgeschichtlichen Siedlungsplätze und Felsmalereien 10 000-2000 v.Chr. bei Pachmarhi und Bhimbetka in Zentralindien
7. Bei den Volksstämmen der Bhils und Bhillalas bei Jhabua an der Grenze zu Gujarat
8. Die romantischen Ruinen von Mandu und eine tragische Liebesgeschichte
9. Die Vertreibung der Bewohner des Narmadatales

10. Pandharpur, der Wallfahrtsort der Unberührbaren ( Bericht von einer früheren Reise durchs westliche Maharashtra, 1998, 6. S., 5 Fotos))


Bilder einer Autofahrt über indische Straßen

Es ist früh am Morgen. Wir sitzen auf dem Rücksitz im Auto. Der Fahrer sitzt hinter seinem Steuerrad. Hinter uns im Font hängen das feuchte Handtuch des Fahrers und seine kurze Schlafhose. Während der Fahrer den Motor startet, kurbeln wir die Fenster herunter und atmen frische Luft von draußen. Das Auto setzt sich in Bewegung. Auf der Straße dröhnt ein LKW vor uns her. Aus seinem Auspuff löst sich eine schwarze Wolke. Wir halten den Atem an und kurbeln schnell die Fenster wieder hoch.

Es ist spät am Morgen. Der Fahrer öffnet die Seitentür und speit einen roten Saft auf die Straße. Die Kinder springen zu Seite. Eine Kuh leckt sich mit langer Zunge über den Rücken. Im Font des Wagens hängen ein trockenes Handtuch und eine braune Hose. Während der Fahrer anhält, weil ein Bus vor dem Auto steht, trinken wir Wasser aus einer Flasche. Eine Frau klopft ans Autofenster, zeigt auf ihren Mund und auf ein Baby, das sie hoch hält. Der Fahrer hupt und fährt zwischen zwei Handkarren weiter. Wir drehen unsere Köpfe in eine andere Richtung.

Es ist zur Mittagszeit. Der Fahrer sagt: Ich muss etwas essen, mein Frühstück. Das Auto steht zwischen alten Autoreifen. Beim Essen der Mehlpuffer schiebt sich der Fahrer viele grüne Chilischoten in den Mund. Wir kaufen eine Packung gesalzene Biscuits. Der Mann hinter dem Gaskocher taucht kleine Gläser in einen Eimer mit grauem Wasser und reibt mit einem fleckigen Tuch über das Glas. Wir fassen sie mit den Fingerspitzen und schlürfen den Milchtee ohne das Glas zu berühren.

Es ist am frühen Nachmittag. Die Klimaanlage bläst feuchte Luft in den Wagen. Wir halten nur mühsam die Augen auf. Unser Fahrer stoppt. Die Figur des elefantenköpfigen Gottes pendelt wild am Rückspiegel. Vor uns steht ein Bus ohne Vorderräder. Unter dem Bus liegt ein Mann mit einer großen Stange. Wir umfahren die Felsstücke auf der Straße und schaukeln durch die Löcher in der Piste. Einige Frauen tragen Körbe mit Steinen zu den Löchern, während andere mit einem Handbesen den Sand herauskehren. Wir schütteln den Kopf und sinken in einen kurzen Schlaf.

Es ist am späten Nachmittag. Die Straße zeigt nur noch Löcher, breit und tief. Am Straßenrand liegt ein Hund mit dem Bauch nach oben. Es ist der fünfte Hund. Eine schwarze Krähe sitzt neben dem leblosen Körper. Unser Fahrer öffnet die Seitentür und speit einen roten Saft auf die rechte Straßenseite. Auf der linken Straßenseite drängen sich Schafe und Kühe. Ein Fahrradfahrer und Frauen mit großen Bündeln auf dem Kopf warten, bis wir vorbei gefahren sind. Wir drehen uns um und verfolgen sie mit unseren Blicken. Im Font hängen das graue Handtuch und die braune Unterhose.

Es ist am frühen Abend. Der Fahrer steuert das Auto langsam von einem Loch zum nächsten. Neben der Straße liegt ein LKW mit den Rädern nach oben. Wir essen kleine, gelbe Bananen, öffnen ein Fenster und werfen die Schalen hinaus. Am Straßenrand kommt uns eine lange Reihe von Kamelen entgegen. Auf ihrem Rücken schaukelt jeweils ein Bettgestell und Blechgeschirr. Auf dem Bettgestell sitzen Kinder und junge Lämmer. Wir halten an und machen Fotos. Die Kamele und die Frauen, die die Kamele führen, gehen ohne Pause weiter. Wir lächeln sie an und winken.

Es ist am späten Abend. Wir sehen keine Löcher in der Straße. Auch die Kühe und die Ochsenkarren sehen wir nicht. Der Fahrer fährt in Schlangenlinien. Ein anderes Auto fährt ebenfalls in Schlangenlinien auf uns zu. Wir halten die Luft an. Das Licht blendet, während wir langsam in ein Loch hineinrutschen. Als wir die Augen öffnen stehen wir vor einer grauen Wand. Wir holen tief Luft, öffnen die Autotüren und steigen aus. Unsere Unterkunft trägt den Namen Palasthotel.


Krischna erwartet im Baum seine Geliebten

Die Geburtsstätte eines Gottes

Krischna, der schwarze Gott, wird als eine Wiedergeburt des Hauptgottes Vishnu angesehen. Im Gegensatz zu den extremen Kulten um Shiva und Durga und Kali ist Krischna der Gott, dem sich die Anhänger mit Begeisterung in Liebe hingeben. Er soll 16000 Ehefrauen und 84000 Geliebte gehabt haben. Diese Zahlen sind Hinweise auf die große Liebe, die ihm entgegen gebracht wird. Dieser Kult hatte auch in Deutschland seine glatzköpfigen Anhänger, die in den großen Städten mit dem Mantra hare krischna, hare krischna...hare rama, hare rama... durch die Straßen zogen.

Der Königssohn Krischna wurde nicht in einem Palast groß, sondern auf dem Land bei einer Bauernfamilie. Die Legende berichtet, dass er nach einer Weissagung seinen Onkel töten werde. Deshalb wurden sechs seiner Geschwister getötet. Nur er und sein hellhäutiger Bruder Balarama wurden gerettet. Seine schwangere Mutter wurde ins Gefängnis geworfen, damit das Kind gleich nach der Geburt getötet werden könnte. Getreue der Mutter vertauschten es aber, so dass Krischna in einem Dorf aufwuchs. Im Tempel von Mathura sehen wir den Geburtsraum, einen "Krippenraum", der an die christliche Legende von den Hirten auf dem Felde bei Bethlehem erinnert. Krischna liegt in einer Krippe, während seine Mutter und Engel (?) vor seiner Wiege sitzen. Das kleine Bauernmädchen, das anstelle Krischnas getötet werden sollte, aber als Göttin in den Himmel entschwebte, wird in einem besonderen Tempel verehrt. Wie in der christlichen Legende finden wir hier auch den "Bethlehemitischen Kindermord", da der böse Onkel (Herodes) alle Knaben in der Stadt enthaupten ließ.

Ich denke bei der Besichtigung nicht nur an Jesus in Bethlehem, sondern auch an die Geburtsstätte des Hindugottes Rama in Ayodhya. Dort bauten die Moslemherrscher auf den Grundmauern eines Hindutempels eine Moschee, die von den Hindus vor einigen Jahren vollständig zerstört wurde, um wieder einen Rama-Tempel zu errichten, was zu pogromartigen Ausfällen gegen die Moslems führte. Auch hier in Mathura sehen wir neben dem Tempel eine große alte Moschee, die von Soldaten bewacht wird. Da an solchen Orten religiöse Begeisterung plötzlich in fanatischen Hass umschlagen kann, wird der Zugang zu dem Krischnatempel streng kontrolliert. Wir müssen durch mehrere Körperkontrollen. Die Moschee ist allerdings nur zweimal im Jahr geöffnet, so dass die Anhänger der beiden Religionen sich nur selten sehen.

Krischna und Rama sind Helden mit einer ähnlichen Liebesgeschichte. Das unterscheidet sie völlig von Jesus, dem Mann ohne Frau.


Diese Nachbildungen der seltsamen, comicähnlichen Darstellungen der Geschwister-Götter (der weiße Balarama, die Schwester Subhadra und der schwarze Jagannatha-Krischna) aus dem größten Krischna - Heiligtum zu Puri in Orissa stehen neben kitschigen Darstellungen im Tempel zu Mathura.

In Mathura, wo wir die kitschig-süßlichen Darstellungen des kleinen Krischna, den schwarzen, Flöte spielenden Liebesgott und seine grotesk-maskenhafte Kopffigur finden, hat es über Jahrhunderte eine berühmte Kunstschule gegeben, die nach der parthisch-hellenistisch bestimmten Schule von Gandhara einen eigenen indischen Ausdruck im "schönen Stil" entwickelte. Fundstücke aus rotem Sandstein finden sich vor allem in dem Museum von Mathura.

Mathura zeigt in diesen Darstellungen ein typisches Bild indischer Kultur in den vielseitigen, gegensätzlichen, ja widersprüchlichen Entfaltungen.

Ein indisch-argentinischer Gesang als eine persönliche Referenz an zwei "Helden".

Krishna y Atahualpa

In Perlengesichter hab ich geschaut wie in schwarze Spiegel.
Duerme, duerme, negrito.
Im Baum sitzt der schwarze Mann, in seinen Händen Musik.
Zu ihm geht er mit Wünschen aus Silber und Gold,
campesino, haryan, por ti canto

In weiß leuchtende Augen hab ich geschaut zwischen staubigen Blättern.
Duerme. Nunca muerto, si dormido.
Im Baum sitzt der schwarze Mann vor den Lippen Musik.
Sing mit ihm das Lied "Soy libre! Soy bueno!"
dein Glück in den Zweigen des Baumes.

Die Gopis hab ich geschaut, die Pilger unter dem heiligen Baum.
krishna der Klang der Flöte im Sonnenlicht krishna
schwarzes Gesicht zwischen den Ästen
y puedo querer schwarzer Mann
y voy a dormir campesino haryan.


Diwali
Fest der Lichter und der Geschenke

Karneval der Tiere


Die schönsten Kühe finden wir bei den Bhillala und Bhil.

Seit zwei Tagen krachen am Abend die Böller und Reihen von Knallerbsen knattern in den Straßen. Heute kommen wir von einem Abstecher in die indische Steinzeit zurück. Zwei Tage waren wir mit einem Führer durch Urwald und Wildnis zu Höhlen und Felsmalereien um Pachmarhi vorgedrungen. Nach Bhopal, der Hauptstadt von Madhya Pradesh, zurückgekehrt besichtigen wir am nächsten Tag die frühen buddhistischen und hinduistischen Heiligtümer von Sanchi und Udaygiri.

Als wir auf dem Weg zu den Hindu-Höhlen von Udaygiri eine Brücke in Vidisha überqueren, lassen wir zum Erstaunen unseres Führers halten. Wir sind fasziniert von dem, was wir sehen. Unser Führer und unser Fahrer schauen sich an und meinen, das sei doch nichts Besonderes, das sei ganz alltäglich. Für sie ja, aber nicht für uns. Auf der einen Seite schwimmen Dutzende von Wasserbüffeln durch den Fluss, auf der anderen Seite stehen Dutzende von Fahrrädern und einige Lastwagen im Fluss und werden gründlich gereinigt, während an dem Ufer auf den Treppen die Wäsche geschlagen wird und Frauen und Männer sich mit Seife waschen. Auf den höher gelegenen Podesten sitzen unter Bäumen einige Saddhus vor heiligen Lingams und einigen Schlangensteinen. Aus einem der hohen Tempel dringt der Gesang der Mantras zu uns herüber.

Neben der Schmückung von wertvollen Objekten ist die Reinigung und Erneuerung zu Diwali eine wichtige Tradition. Die Häuser werden neu gestrichen. Die Bauern überziehen den Boden der Hütten neu mit Lehm und Kuhdung. Die Götter werden gebadet, d.h. mit Milch übergossen. Die Sitte vor Sonnenaufgang ein Bad zu nehmen geht wieder auf eine Krischna-Geschichte zurück. Nachdem Krischna einen Dämon getötet hatte und 16 000 Frauen aus dessen Harem befreit hatte, massierten die Frauen ihn nach seiner Heimkehr am frühen Morgen mit Öl und bereiteten ihm ein Bad, um den Schmutz abzuwaschen.

Die Sonne ist untergegangen und vor uns leuchten an den Häusern bunte Lichterketten. Je mehr wir uns der Innenstadt nähern, umso mehr Lichter schmücken die Häuser. Hotels und Kaufhäuser haben ihre Straßenfronten mit Gittern von Lichterketten geschützt gegen die bösen Einflüsse, die im Dunkel sich unbeobachtet ausbreiten können. Die Banken sind besonders prächtig geschmückt, weil sie von diesem Tag an, der die Zunahme von Reichtum beflügeln soll, das neue Geschäftsjahr rechnen.

Unser Führer erzählt uns die Geschichte vom Königssohn, der am vierten Tag nach seiner Heirat sterben sollte. Aber seine Frau zündete unzählige Lichter an, so dass der Tod geblendet wurde und das Zimmer des Prinzen nicht betreten konnte. Nachdem sie den Tod, der vor dem Haus wartete, während der Nacht durch Geschichten und viele Lieder abgelenkt hatte, zog dieser am Morgen wieder ab.

So hoffen auch die Inder, die überall im Land dieses Lichterfest feiern, dass sie mit Hilfe der Lichter und der Göttin Lakshmi, Unheil fern halten und Glück und Reichtum beschwören können. Um die bösen Geister noch wirkungsvoller zu vertreiben, zünden Kinder und Erwachsene während der fünf Diwalitage immer wieder Feuerwerkskörper an. Als wir in einem Wohnviertel durch die schmalen Wohngassen gehen, drehen sich neben uns Sonnenräder, Wunderkerzen sprühen Funken, Raketen zischen empor oder kleine Tonschalen mit Öllichtern bedecken den Boden vor den Hauseingängen, beleuchten bunte Erdzeichnungen vor der Türe. Inzwischen hat sich eine Gruppe von Kindern uns angeschlossen, zeigt uns lachend die schönsten Bilder, will fotografiert werden. Einige Kinder bemalen gerade ein Moped. Das Wertvollste soll noch schöner erscheinen, damit Lakshmi mit Wohlgefallen auf das Schöne schaut und es beschützt.

Ein Junge schleppt eine bunte Ziege herbei. Auch sie ist geschmückt. Abseits steht eine Kuh mit orangefarbigen Hörnern und einem bunten Streifenmuster auf dem Körper. Die schönsten Muster und Kopfkronen werden wir aber erst am folgenden Tag in den Dörfern sehen, wo die Bauern durch Bemalung ihrer Tiere sie zu Abbildern der schönen Göttin machen und so ihre göttlichen Kräfte für Fruchtbarkeit und Wohlergehen aktivieren.

Als wir weiter durch die schmale Straße gehen fallen uns einige Haufen aus Kuhdung auf, die mit einer Blüte geschmückt sind. Diese Haufen aus dem Dung der heiligen Kühe sollen an eine Krischna-Geschichte erinnern. Gott Krischna hob einst mit seinem kleinen Finger einen Berg hoch über die Köpfe der Menschen und Tiere, um sie vor dem sintflutartigen Regen zu beschützen, den der Gott Indra zu ihrer Bestrafung geschickt hatte.

Als wir in einen Abendmarkt geraten, sehen wieder Berge, diesmal aus Süßigkeiten geformt. Daneben hundertfach die Göttin des Reichtums und Wohlergehens.

Am nächsten Tag auf unserer Fahrt nach Ujjain sehen wir eine verwandelte Welt. Die Straßen sind voller bunter Tiere. Die Lastwagen sind mit farbigen Girlanden so überzogen, ja sogar zugehängt, dass wir befürchten, die Fahrer sehen nicht mehr die Straße. Auch unser Fahrer hält an einem Blumenstand an, ersteht einige gelbe Girlanden aus Tagetesblüten und schmückt unser Auto.

An den folgenden Tagen werden Geschenke überreicht. Die Eltern schenken den Kindern, der Mann schenkt der Frau, die Putzfrauen und Wäscherinnen bekommen Geschenke. Wir kaufen einen kleinen Ganesha aus Holz für unseren Fahrer, Zigaretten und einige Tütchen Betel, die er während der Fahrt kaut, um dann von Zeit zu Zeit die Autotür zu öffnen und den roten Saft hinauszuspucken. Im Hotel bekommen wir als Gastgeschenk einen Karton mit Süßigkeiten. Für die Gastgeber an unserem nächsten Ziel kaufen wir ebenfalls Diwali - Süßigkeiten, werden aber durch ihre kostbaren Geschenke sehr beschämt. Aber das ist eine andere, komplizierte Geschichte, weil wir diese Geschenke zur Steigerung des eigenen Prestiges stellvertretend für einen reichen Inder erhalten.

In der Zeitung lesen wir u.a. Diwali - Grüße der Polizei von Indore, die allen Leuten Reichtum und viel Glück wünschen und dass die Dunkelheit verschwindet und die Lichter leuchten. Dabei sollten sie auf Umweltverschmutzung achten und der Polizei helfen.

Die Gaskatastrophe von Bhopal (1984)

Das Stichwort Umweltverschmutzung erinnert uns wieder an die schreckliche Gaskatastrophe vor etwa 20 Jahren, unter der nach Angaben unseres Guide noch immer ein Großteil der Bevölkerung leidet. Jeder Dritte sei direkt betroffen, auch seine Verwandten hier in Bhopal. Noch immer zeigen sich die Folgen durch eine extrem hohe Krebsrate und überdurchschnittlich viele geschädigte Neugeborene. Obwohl die Stadt total kontaminiert sei, habe die Regierung noch immer keine Leitung für Trinkwasser gelegt.

Sehr drastisch wird der Vorfall in der FAZ ( 2.12.04) geschildert:

Als das erste Gas ausströmte, reagierte die Nachtschicht mit Gelächter. Jemand habe wohl zuviel Mückenspray versprüht, scherzte der Sicherheitschef der Chemiefabrik und goß sich eine neue Tasse Tee ein. Es war Mitternacht in Bhopal. Zwei Stunden später begann das große Sterben.

Die Vögel fielen wie Steine von den Bäumen, die Kühe verdrehten ihre aufgequollenen Augen und sackten in sich zusammen. Ungläubig beobachteten die Gäste der zahlreichen Hochzeitsfeiern in dieser Nacht, wie sich die riesige Giftgaswolke vom Westen her näherte, dann begannen die Augen zu brennen, der Atem wurde schwer, und sie liefen um ihr Leben.

Am Morgen des 3. Dezember 1984 war Bhopal mit fast 4.000 Leichen übersät. Augenzeugen berichteten von gewundenen Körpern mit entstellten Gesichtszügen; an den Mundrändern trocknete gelber Schleim. Die Katastrophe schockierte die Welt; nie zuvor waren mehr Menschen durch einen Industrieunfall gestorben. Dabei sollte sich das wahre Ausmaß der Tragödie erst viel später zeigen.

Die beiden Buchautoren Dominique Lapierre und Javier Moro, die eine umfassende Recherche des Desasters vorgelegt haben, schätzten vor drei Jahren die Gesamtzahl der Todesopfer auf 16.000 bis 30.000. Jeder zehnte Bhopaler leidet noch heute - zwanzig Jahre nach dem Unfall - an schweren chronischen Spätfolgen, jeder dritte ist gesundheitlich betroffen; viele von ihnen sind arbeitsunfähig.

Die Hintergründe der Katastrophe sind weitgehend aufgeklärt. Sie begann schleichend und hatte viele Väter. Manche, die in den achtziger Jahren in der Pestizidfabrik des amerikanischen Chemiekonzerns Union Carbide angestellt waren, datieren den Anfang des Unheils auf den Dezember 1982, als der langjährige Werksleiter Warren Woomers das Werk in Bhopal verließ und von zwei Indern ersetzt wurde, die eine neue Betriebspolitik durchsetzten.

Weil der Pestizidverkauf in Indien weit unter den Erwartungen der Union Carbide lag, wurden Jagannathan Mukund und D. N. Chakravarti von der Konzernzentrale angehalten, die Kosten zu senken. Sie taten dies gründlich und in indischer „Top-down”-Manier. Der Ingenieur Kamal Pareek, der die Fabrik damals unter Protest verließ und inzwischen in Delhi lebt, erinnert sich: „Als Sparmaßnahmen zum einzigen Ziel wurden und Anweisungen von oben zur einzigen Autorität, wußten wir, daß die Anlage dem Untergang geweiht war.”

In kurzer Zeit reduzierte die neue Werksleitung das Personal von fast 1.000 Mitarbeitern auf 642. In der besonders sensiblen Methylisocynat-Produktionseinheit wurde die Belegschaft sogar halbiert. Ungelernte Arbeiter übernahmen die Positionen von Fachkräften, selbst in Schlüsselfunktionen waren nun Männer beschäftigt, die die englischsprachigen Betriebsanweisungen nicht verstehen konnten.

Die Wartungen wurden seltener, Verschleißteile nicht mehr alle sechs Monate, sondern nur noch einmal jährlich ausgewechselt, Edelstahlrohre durch solche aus minderwertigen Materialen ersetzt, kleinere Lecks erst geflickt, wenn sie eine beunruhigende Größe erreicht hatten. Vor allem aber fuhren die beiden Chefs die aufwendigen Alarm- und Schutzsysteme herunter - um ein paar Rupien für Elektrizität und Kühlstoffe zu sparen.

Als am Abend des 2. Dezember die verbliebenen Warnlampen blinkten, nahm dies zunächst niemand ernst. Erst Stunden später realisierte der Wachtrupp, daß offenbar versehentlich Wasser in die Tanks gelangt war - das Ergebnis einer unfachmännischen Reinigungsaktion in Verbindung mit defekten Ventilen. Die verheerende chemische Reaktion war nicht mehr aufzuhalten.

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Die Zeit des Buddhismus in Indien
200-600 n. Chr

Der Buddhismus verschwand ab dem 8./9. Jh. aus Indien; im 12. Jh suchte er seinen Weg in die östlichen und nördlichen Länder Asiens.


Stupa von Sanchi,
auf dem kahlen Hügel der Bildlosigkeit, oben der Reliquienschrein und der dreifache Schirm

Die indische Akropolis

Auf einem Hügel liegen die Reste alter buddhistischer Bauwerke, in deren Mitte der von Kaiser Ashoka im 3. Jh. v.Chr. erbaute Stupa liegt; inzwischen von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Hier haben wir ein Aha-Erlebnis, der Stupa ist viel größer als Fotos ihn zeigen, vor allem ist die Höhe des Steinzaunes (4.50 m) und die Größe der vier Tore (10 m) mit den schönsten Beispielen buddhistischer Kunst beeindruckend. Die dargestellten Legendenszenen über Buddha quellen über von Darstellungen des Lebens aus dem Alltag und aus der Natur.


Szenen vor Hütten in einem Dorf (Nordtor)

Sanchi wurde zum Pilgerort, weil eine Frau des Kaisers Ashoka aus der Umgebung stammte und hier neben dem Stupa eine der berühmten hohen Säulen des Kaisers stand. 1000 Jahre lang war Sanchi eines der wichtigsten Pilgerzentren. Heute wird der Ort, wie unser Führer sagt, von japanischen und koreanischen Pilgern und von deutschen und italienischen Touristen besucht.

In der frühen Zeit des B. wurde Buddha als Person nicht figürlich dargestellt, sondern nur in Symbolen. Der Stupa wird als Reliquienhügel und Stufenzeichen der Erlösung verstanden, der Baum als Hinweis auf die Bedeutung der Erleuchtung, die Fußabdrücke als Hinweis auf den ins Nirwana Entschwundenen, das Rad als Hinweis auf die sich bewegende Kraft der Erlösungslehre, das Buddha bei seiner ersten Predigt in Bewegung setzte, und der waagerecht liegende Stein als Fundament des Aufstiegs in eine Sphäre ohne Leiden.

Mensch und Tier lauschen hinter dem Zaun der Botschaft


Unfigürliche Buddhadarstellung durch das "Rad der Lehre"

Die Bildwände in den Höhlentempeln von Ajanta

So wie die Bildhauer die Legenden der sieben früheren Geburten Buddhas als Boddhisatva, d.h. als barmherziger Helfer der Menschen und Tiere, auf den Torbögen von Sanchi darstellten, so malten die Künstler in den 29 Höhlen von Ajanta eine Überfülle von Szenen aus den märchenhaften Legenden.


Teilansicht der Höhlen von Ajanta

Die Höhlen liegen in einem hufeisenförmigen Tal und bilden eine Ansammlung von Gebetshallen und Wohnhöhlen. Die Tempel imitieren die Holzbauten der vorherigen Zeit bis zu den Sparrenköpfen und Nägeln. Die Höhlentempel entstanden, weil die auf Geheiß Buddhas umherziehenden Mönche in der Regenzeit eine Unterkunft brauchten.

In den frühen Höhlen steht in der Apsis anstelle einer Figur ein Stupa wie in den Höhlen von Bhaja und Karla (südlich von Bombay), die wir auf einer früheren Reise besucht haben. Es gibt in Indien Handels- und Pilgerwege, an denen jeweils Höhlenklöster entstanden. Wer finanzierte den Bau und die Ausgestaltung? Wer versorgte die Mönche mit Nahrung? Warum wurden die Arbeiten plötzlich abgebrochen und nach Ellora verlagert? Mehrere unvollendete Höhlen. Nach einem groben Herausschlagen des Hauptraumes, entstand zunächst der hintere Teil mit der Buddhastatue. Dabei wurde zunächst das Gesicht, dann der Kopf, danach der untere Teil der Figur ausgestaltet. Erst danach wurden der weitere Raum und die Nebenräume mit weiteren Figuren herausgeschlagen. Alle Figuren wurden mit Farbe angemalt. Die Wände und Decken wurden mit Szenen aus den Buddha-Legenden bemalt. Oft sind es Hunderte von Figuren, mal große mal kleinere, sogar mit perspektivischer Darstellung.


Bild des Bodhisattva Padmapani aus der 1.Höhle

Als wir nach 3 Stunden unseren zweiten Durchgang machen, werden wir nicht mehr vom Geschrei der Kinder und den lauten Stimmen der Führer gestört.

Die Höhlentempel von Ellora

In Ellora gibt es 34 Höhlen, die über eine Strecke von 2 km in den Hang einer Hügelkette geschlagen wurden. Im Gegensatz zu Ajanta mit seinen frühen buddhistischen Höhlen finden sich hier aus späterer Zeit 12 buddhistische Mahayana-Höhlen, 5 jainistische und 17 hinduistische Höhlen.

Nach einer Nacht, in der es mehrfach donnerte, brechen wir bei bedecktem Himmel auf. Regnet es heute?

Unser Guide nimmt keinen Schirm mit, auch keine Taschenlampe. Die Höhlen seien alle gut beleuchtet. Weit gefehlt und sehr ärgerlich. Wahrscheinlich kennt er nur Schnellführungen durch wenige Höhlen. Er kennt uns nicht. Er meint, die Figuren in den Höhlen wiederholen sich („all the same.“). Wir schauen genauer und entdecken viele Details und Unterschiede zwischen den Höhlen, die eine Entwicklung des Buddhismus spiegeln (vom Hinayana zum Mahayana) und eine Übernahme vieler Motive im Hinduismus. Er ist nicht an den Inhalten der Bildwerke interessiert, sondern eher daran, dass die Kleider und ihre Muster den heutigen entsprechen, dass die Architekten die Säulen präzise in einer Linie ausgerichtet haben, dass die weiten Felsübergänge so gut berechnet, dass sie bis heute nicht abgebrochen sind. Da wir uns in der Götterwelt genauso gut auskennen wie er, stellt er seine Erklärungen schließlich ein.

Die hinduistischen Höhlen sind voller Schmuck und bilden einen Höhepunkt künstlerischer Entwicklung.

Die Hauptsehenswürdigkeit ist der Kailasa, der größte aus dem Fels geschlagene Tempel der Welt, eine riesige Felsskulptur. Hier drängen sich immer Menschenmengen. Hier muss man besonderen Eintritt bezahlen. 150 Jahre wurde am Tempel gebaut und sieben Generationen von Steinmetzen haben an ihm gearbeitet. Dabei wurden 200 000 t Fels bewegt. Die Tempel wurden von oben nach unten aus dem Fels heraus geschlagen, vom Dach bis zum Fußboden. Kein abgeschlagenes Felsstück konnte nachträglich ersetzt werden. Die Größe des heraus geschlagenen Raumes ist zweimal so groß wie das Pathenon in Athen und 1 ½ mal so hoch. Alle Tempel sind Shiva geweiht. Der Kailasa ist ein heiliger Berg im Himalaya, auf dem Shiva wohnt. In den Tempeln sehen wir Shiva, wie er den Siegestanz tanzt, wie er Schach spielt, den Büffeldämonen besiegt, aus einem Lingam hervor tretend, mit seiner Frau Parvati, die auch als vielarmige Durga erscheint. Auch Vishnu wird dargestellt als Eber, als Zwitter zwischen Mann und Löwe, auf einer Schlange sitzend, einen Elefanten rettend. Stellen die drei Teile des Tempels, das Torhaus, die Nandivorhalle und der Shivatempel ein Wagengespann dar? Im Haupttempel wird ein großer Lingam verehrt, deshalb müssen wir hier unsere Schuhe ausziehen. An den Säulen im Inneren befinden sich erotische Szenen, die ein Wärter gegen Bezahlung beleuchtet. Wurde hier ein tantrischer Kult zelebriert? An den Außenwänden entdecken wir noch einige Stellen mit Stuckverkleidung und Malereien. Dreimal wurde der Tempel renoviert, im 10., 12. und 18.Jh..

Die mittlere Gruppe der Jaintempel überspringen wir und fahren mit dem Auto zur 30. und 33. Höhle. Überrascht sehen wir auch im Tempel der asketischen Jains Figuren in obszöner Haltung, in Wollust und als Liebespaar. Wir erklären uns die Darstellungen als Hinweis auf die zwei Welten des Drinnen und Draußen, die Welten der Sinnlichkeit und der Geistigkeit. Der Mönch gibt die Sinnenwelt auf und lebt in Askese, völlig unbeeindruckt von der normalen Welt. Die Höhlen zeigen, wie wir schon häufig in Jaintempeln gesehen haben, immer wieder die stehende Figur des Tirthanka Gomatesvara, der solange schon nackt zwischen Pflanzen steht, dass diese an ihm hochranken, und der den Skorpion an seinem Bein gar nicht wahrnimmt.

Nach 6 Stunden Besichtigung fahren wir wieder zurück zum Hotel.

Beim Volksstamm der Gond-Baba bei Pachmarhi


Adivasifrau vor geschmückter Hauswand

Von dem Ort Pachmarhi wussten wir nur, dass die Engländer sich dorthin zur Erholung zurückzogen. Ein ähnliches Bergstädtchen wie Shimla und Darjeeling in Nordindien, dachten wir, 1000 m hoch, schön gelegen, kühleres Klima, eine Kirche im neumittelalterlichen Stil, ein Golfplatz und eine Pferderennbahn. Pachmari und Umgebung überraschten uns mit viel interessanteren Dingen.

Hier stießen wir auf Adivasi–Stämme der Gond–Baba und ihre Kultur. Die Gonds sollen die ersten nichtarischen, dravidischen Stämme gewesen sein, die um 1300 von Süden kommend das mittelindische Bergland besiedelten. Ab 1500 wurden sie dann von den Land suchenden Hindu-Bauern aus den offenen Landstrichen in die Berge zurück gedrängt. In einer überlieferten Geschichte zur Erschaffung der Gonds werden sie als Gegenbilder zu den Brahmanen geschildert. Sie seien schmutzig, würden sich monatelang nicht baden, würden stinken, äßen unsaubere Dinge wie Krähen, Schweine, Geier und Ratten. Trotzdem werden sie heute nicht mehr zu den Unreinen oder Unberührbaren gezählt, die außerhalb der Kasten und damit außerhalb des sozialen Systems stehen. Innerhalb des Kastensystems werden sie als Bauern von den ursprünglich höheren arischen Kasten als die unterste, vierte Kaste akzeptiert. Von einem unserer Guides, der sich zu unserer Überraschung zu den weißen Ariern zählte, wurden sie als Schwarze bezeichnet. Innerhalb dieser unteren, wenig geachteten Bevölkerungsgruppe gibt es wieder eine vielfältige Hierarchie von Untergruppen entsprechend den Tätigkeiten, die sie beruflich ausüben. Die gesellschaftliche Stellung drückt sich durch die Reinheit ihrer Tätigkeit aus und in der Erlaubnis einem Brahmanen das Wasser zu reichen oder mit einem anderen eine Mahlzeit einzunehmen.

Unser Führer zeigt uns einen Mahua-Baum, der für die Gonds eine besondere Bedeutung hat, da von den Blüten Alkohol hergestellt wird. Daneben steht ein uralter Mango-Baum, um dessen Stamm wohl hundert Bildbretter aufgestellt sind.


Totenbretter der Gond-Baba

Die Bretter werden bei einem Todesfall von den Angehörigen hierher gebracht. Früher wurden hier auch die Leichen von Liebhabern des alkoholischen Getränks verbrannt oder tote Babys wurden zwischen den Wurzeln vergraben, damit der Baum sie mit der Blütenmilch ernähren könne. Die Bedeutung und Wertschätzung von Bäumen wird auch dadurch deutlich, dass der große Gott der Gonds (Bura Deo) mit dem "saj" – Baum gleichgesetzt wird. Welch ein Unterschied zu dem Umgang mit Bäumen durch unsere Bauern und Gemeindeverwaltungen im Münsterland. ("Wir können mit den Bäumen auf unseren Feldern und in unseren Wäldern machen, was wir wollen.").

Auf den Brettern sind in verschiedenen Feldern Sonne und Mond, Reiter mit Regenschirmen und eine unterschiedliche Zahl von Personen eingeschnitzt. Diese Bretter werden von dem schwarzen Schamanen eines Dorfes hergestellt. Er ist für Beerdigungen und Verwünschungen zuständig, der weiße Schamane dagegen für Krankheiten. So hat jedes Dorf zwei Schamanen. Der Schamane schnitzt in den unteren spitzen Teil eine Figur, die ihn selbst verkörpert, eine Art Unterschrift, und im oberen Bereich unterhalb der Rundung mit Sonne und Mond werden die Gestorbenen als Figuren dargestellt. Auf einem Brett sind 20 Figuren zu sehen, da die Familie kein Geld hatte, um für jeden einzelnen Verstorbenen eine Totenfeier auszurichten und eine Tafel schnitzen zu lassen. Auf neueren Brettern stehen auch Name und Daten. Die Figur des Schamanen wird von den Angehörigen amputiert, ein Arm wird z.B. abgeschnitten, um ihr die magische Kraft zu nehmen, die sich später gegen den Verstorbenen und dessen Familie wenden könnte.

Neben Sonne und Mond finden wir auf den meisten Brettern und Steinen die Darstellung eines reitenden Mannes, vielleicht ein Gott? Es gibt mehrere Götter, die als Reiter dargestellt werden. Ghor Deo, der Pferdegott, Dulha Deo, den ein Tiger auf seinem Weg zur Braut entführte und der deshalb vor und nach einer Brautprozession angerufen wird, und Hardaul, der wegen seiner Liebe zur Frau des Königs vergiftet wurde und bei Unwettern und einige Tage vor einer Hochzeit angerufen wird.

Eine besondere Beziehung haben die Gonds zum Mahabharata, dem heiligen Epos der Hindus. Sie verehren Bhima, einen der Pandava-Brüder, als den Gott der Stärke. Der Sage nach sollen die Brüder einige Jahre in der Nähe Parchmarhis in den Höhlen eines hoch über die Landschaft sich erhebenden Felsens gewohnt haben. Später wurden diese Höhlen von buddhistischen Mönchen ausgestaltet und bewohnt. Heute zeichnet sich der Fels auch dadurch aus, dass hier die errechnete Mitte des indischen Kontinents sein soll.


Bild einer Tanzformation aus den Höhlen von Bhimbetka

Neben dem Gedenkbaum liegt ein weiterer heiliger Platz, auf dem alte Steine stehen, die ähnliche Bilder zeigen wie die Totenbretter. Auf diesem Platz mit einem großen, glatten Felsrücken treffen sich die Stämme am Todestag ihres Königs aus dem 19. Jh. Sie kommen mit Regenschirmen und feiern die ganze Nacht, indem sie sich betrinken und tanzen und singen. Die unverheirateten Jungen und Mädchen tanzen in einer bunten Reihe in einem großen Kreis, indem jeder eine Nachbarin oder einen Nachbarn am Nacken und an der Hüfte hält. Dann bewegen sie sich unisono im Kreis. Nach der Feier können Paare in den Wald gehen, und wenn sie nach ein bis zwei Tagen wiederkommen, gelten sie als verheiratet. Erwachsene Gonds tanzen einfacher in zwei langen Reihen inklusive der Musiker, indem sie den einen Fuß vorwärts setzten und den anderen zurück.

Dabei singen sie:

Sei nicht stolz auf deinen Körper
Er wird eines Tages sterben;
Und all deine großen Schätze
Ja, Verwandte, Mutter und Bruder
Musst du verlassen und gehen
.

Oder:

Die Musiker spielen ihre Instrumente
Die Tänzer tanzen zu der Melodie:
Für eine geschiedene Frau ein Geldstück
Für eine Nebenfrau zwei,
für eine Jungfrau viele klingende Rupies (Geldstücke)
und die Tänzer tanzen mit flinken Füßen.

Nicht weit von diesem Ritualplatz befindet sich ein Dorf der Gonds. Dort leben in Lehmhütten unter Felsvorsprüngen einige Familien an Stellen, wo man 8ooo Jahre alte Felsmalereien sehen kann. Diese Höhlen sind also seit der Steinzeit ununterbrochen bewohnt. Manche dieser ehemals weißen Malereien sind durch die offenen Feuer völlig geschwärzt. In einem Ziegenstall finden wir in Bodenhöhe Steinskulpturen hinduistischer Götter, die aus dem Naturfels herausgeschlagen wurden.

Das ist unsere erste Begegnung mit Zeugnissen aus der indischen Steinzeit. In den folgenden Tagen sehen wir noch viele Felsüberhänge mit hunderten von Zeichnungen. Wir sind begeistert. Oft sind diese Stellen nur schwer zu erreichen, meist nach einer längeren

Wanderung durch Wald und über Fels. Häufig versucht unser Führer vor dem Betreten der Höhlen mit lauten Rufen erst tierische Höhlenbewohner zu vertreiben. Einmal schlängelt sich eine giftige Schlange vorbei an Christas Sandalen. Unser Führer beruhigt uns, er kenne die richtigen Pflanzen als Gegengift.


Höhlenmalerei aus Pachmarhi

Die vorgeschichtlichen Siedlungsplätze im Deccan und die Felsmalereien 10 000-2000 v.Chr.

Fasziniert hat uns die Suche nach vorgeschichtlichen Bilderhöhlen in der menschenleeren Gegend von Pachmarhi, wo im Satpura National Park Affen, Schlangen, Bären, Leoparden und Tiger leben. Noch auf keiner Reise haben wir so viele Höhlen mit Zeichnungen aus der vorschriftlichen Steinzeit der Menschen besucht. Ein indischer Höhlenforscher schätzt die Anzahl der Höhlen südlich und westlich von Bhopal auf etwa 2000 mit etwa 2 Millionen Figuren. Bei der Zählung von Bildern in zwei Höhlen bei Bhimbetka kommt er auf 825 bzw. 1250 pro Höhle. Wir sehen diese und viele andere Höhlen, die ungeschützt irgendwo in der felsigen Landschaft liegen, über und über mit Zeichnungen bedeckt, die zwischen 15 000 bis 1500 Jahre alt sind. Ausgrabungen haben Gegenstände aus dem Jungpaläolithikum (nach der C14-Methode 25 000 Jahre alt) ans Tageslicht gebracht. In einem unvorstellbar langen Zeitraum wurden diese Höhlen immer wieder zur Darstellung von menschlichen Figuren und Tieren genutzt. Dabei wurden die alten Figuren wieder erneuert, ausgemalt, umrandet oder einfach übermalt. Etwa 20 verschiedene Malstile hat man festgestellt. Die Farbe wurde hergestellt aus Mangan, Hämatit, rotem Sandstein und Holzkohle. Manchmal wurde noch Tierfett, ein Extrakt aus Blättern und Baumharzen beigemischt.

Die älteste Schicht zeigt lineare Malereien in Braun oder Dunkelrot, große Tiere (Bison, Tiger, Rhinozeros) und kleine Menschen. Danach finden sich grüne, geometrische Motive, schraffierte Körper und Speere mit Widerhaken, spitze Stöcke, Bogen und Pfeile. Auf der höchsten Kulturstufe dieser Sammler und Jäger finden sich realistische Szenen aus dem Alltag dieser Menschen während der Kupferzeit: Gruppentänze, Vögel, Musikinstrumente, Mutter und Kind, schwangere Frauen, Männer mit einem toten Tier, Trinkende, Begräbnisse.

Darstellungen großer Herden domestizierter Rinder weisen auf die Nutzung der Höhlen durch eingewanderte Hirten und Viehzüchter hin. Man vermutet einen Zusammenhang mit den ersten indo-arischen Einfällen 2000 v. Chr.


Höhlenmalerei aus Bhimbetka

Zu den späteren Zeichnungen ab 1000 v. Chr. zählen die hinduistischen und buddhistischen Bilder. Die Malereien in Rot, Weiß und Gelb stellen Reiter, Jagd, Krieg, Kleidungsstücke, Inschriften, religiöse Symbole (Baumgottheiten, Fruchtbarkeitsgöttinnen und magische Himmelswagen) aus der Eisenzeit dar.

Bienen und Honig in Indien

Meine Zunge rede Honig

Wie immer auf unseren Reisen interessiere ich mich als Imker besonders für alles, was mit Honigbienen zu tun hat. Immer, wenn ich in den Ländern zwischen Afrika und China Waben an Bäumen und Felsen oder in künstlichen Holz- oder Tonbehältern entdecke, greife ich zum Fotoapparat. Diesmal sehen wir auch wieder riesige Honigwaben an steilen Felsen, die von den Dorfleuten regelmäßig abgeschnitten werden. Zum ersten Mal aber sehen wir mehrere vorgeschichtliche Zeichnungen, die dokumentieren, dass bereits vor 10 000 Jahren auf die gleiche Weise wie heute der wilde Honig gesammelt wurde.

Bei der Entnahme von Honig soll man eine Tulyspflanze tragen, weil Krischna, der manchmal als Biene dargestellt wird, seine Geliebte in diese verwandelte, um ihren Nektar zu genießen. Der Honig hob sogar die trennenden Kastenschranken auf. Während sonst streng geregelt ist, wer von wem Essen annehmen darf, wird beim Honig eine Ausnahme gemacht. Honig darf der Brahmane auch vom Unberührbaren annehmen. Aber der Brahmane darf keinen Handel mit Honig treiben.

Obwohl die Inder den Zucker aus dem Zuckerrohr kannten, schätzten sie den Honig weitaus höher. Honig wird auch heute noch als Medizin und wichtige Opfergabe angesehen.

In den Veden wird berichtet, dass die beiden Götter der Morgenröte die Erde mit Butter und Honig besprengen. Zu den beiden Regengottheiten betet man:

Betaut mit Milch und Honig die Flur.
Gießt für eure Verehrer honigströmende Sahne herab.

Pachmarhi-Höhlenzeichnung, bei der sich der Betrachter drehen muss, um alle Teile zu erkennen: die große Honigwabe am Felsen, die Holzstangen, das Kletterseil, den tropfenden Honig, die wegfliegenden Bienen, das rauchende Feuer, die turnenden Affen.

Bei den Volksstämmen der Bhils und Bhillalas bei Jhabua

Nach der Begegnung mit den Gonds fahren wir einige Tage später auf abenteuerlichen Straßen in Richtung Gujarat zu einem Zentrum der Volksstämme nach Jhabua. Dort gehörten 85% zu den Volksstämmen der Bhil und Bhillalas. Das hügelige Land ist trocken und unfruchtbar. Die Leute sind arm. 47% leben unter der Armutsgrenze. Nur 4% der Frauen und 19% der Männer können lesen. Die Regierung fördert deshalb das Kunsthandwerk und den innerindischen Tourismus. Wie wir es erlebt haben, kommen meist wohlhabende Inder aus dem benachbarten Bundesstaat Gujarat, manche, weil hier nicht, wie in ihrem Heimatstaat, Alkohol verboten ist.


Darstellung des Dorflebens durch einen Stammeskünstler

Leider erleben wir nicht ihren Heiratsmarkt, auf dem sich Mädchen einen jungen Mann aussuchen, indem sie ihm ein Farbpulver auf die Stirn schmieren, um dann sieben Jahre mit ihm zu leben. Erst nach dieser Probezeit entscheiden sie sich vielleicht zu heiraten.

Die Bhillalas siedeln als Bauern in kleinen Lehmhütten. An Diwali besuchen wir ihre Gehöfte, sehen, wie sie ihre Kühe mit farbigen Mustern anmalen und bekommen schnell einen freundlichen Kontakt zu ihnen. Die älteren Frauen zeigen uns die Zimmer ihrer Lehmhütten, zwei fensterlose Räume, einen fürs Vieh und einen mit einer Feuerstelle ohne Abzug, in dem die Familie nachts schläft. Manchmal ist die Feuerstelle abgetrennt. Einmal sehen wir auch ein Motorrad im Viehstall.

Die Frauen der Bhillalas sind noch stärker tätowiert als die Gond–Frauen. Sie tragen tätowierte Punkte oder auch waagerechte Striche zwischen den Augenbrauen, auf den Wangen und auf dem Kinn. Die Männer tragen nur Ringe in den Ohren. Manche lassen sich ihre Namen oder das Bild eines Gottes, einen Ochsen, Löwen, eine Uhr, einen Pfau o.ä. auf den Arm oder das Bein tätowieren.

Freimütig zeigt diese Frau ihre Tätowierungen im Gesicht und an den Beinen.

Die Bhils mit den Augen Rudyard Kiplings

Kipling betrachtet Indien mit dem sogenannten „Sahib-Blick“, d.h. er sieht mit einem kulturell-moralischen Überlegenheitsgefühl auf die unterlegenen Völker und sieht die Kolonisierung und Ausbeutung im Sinne des Imperialismus als ein Recht des Überlegenen an. Rassedünkel, soldatisches Gehabe und Schilderung von Grausamkeiten verbunden mit einem sozialdarwinistischen Verständnis des menschliches Miteinander finden sich immer wieder in seinen Erzählungen. (s.Nachwort zu Werkausgabe bei Ullstein, Bd.2, Die gespenstische Rikscha und andere Indien-Novellen.)

In der Kurzgeschichte „Das Grab seiner Ahnen“ beschreibt Kipling im Zusammenhang mit einer Regiments- und Familiengeschichte den Volksstamm der Bhils auf folgende Weise „...Bhils, die vielleicht die merkwürdigste aller merkwürdigen Rassen Indiens sind, waren und sind im Herzen noch heute, wilde, verschlossene, scheue Gesellen, vollgepfropft mit Aberglauben. Die Rassen, die wir die Eingeborenen der Gegend nennen, fanden die Bhils bereits im Besitz des Landes, als sie zuerst vor Tausenden von Jahren in dieses Stück Welt einbrachen. Gelehrte Bücher nennen sie Prä-Arier, Ureinwohner, Drawiden und dergleichen und so nennen sich, in anderen Worten, die Bhils selber...

Jahrhunderte voll Unterdrückung und Blut machten den Bhil zu einem grausamen und halbverblödeten Dieb und Viehräuber, und als die Engländer kamen, schien er der Zivilisation nicht zugänglicher als der Tiger seiner eigenen Dschungeln. Aber John Chinn I….kam in das Land…gewann ihr Zutrauen, so dass die Bhils schließlich pflügen und säen lernten, während andere von ihnen mit gutem Zureden dazu gebracht wurden, in den Heeresdienst einzutreten und die Polizei über ihre Stammesbrüder auszuüben.

Nachdem sie einmal begriffen hatten, dass in Reih und Glied stehen nicht gleichbedeutend war mit augenblicklich erschossen zu werden, bequemten sie sich zum Soldatenhandwerk als zu einer zwar beschwerlichen, doch belustigenden Art Sport und waren eifrig bemüht, die noch ungezähmten Bhils unter Kontrolle zu halten....Es war eine langsame Arbeit in aller Stille von der Art, wie sie noch heute allenthalben in Indien getan wird...Auch sein Sohn Lionel Chinn kannte und liebte sie und sie waren für Bhils, am Ende seiner Dienstzeit recht leidlich zivilisiert. Viele von ihnen hätte man kaum noch von Hindufarmern niedriger Kaste unterscheiden können.

.....Es war eine irreguläre Eingeborenentruppe, kleine, dunkle schwärzliche Kerls, in grüne Schützenuniformen mit schwarzen Lederbesätzen montiert; freundliche Gemüter nannten sie die „Wuddars", was soviel bedeutet wie Volk niedriger Kaste, das Ratten frisst. Aber die Wuddars nahmen das nicht übel. Sie waren die einzigen und alleinigen Wuddars....

Die romantischen Ruinen von Mandu und eine tragische Liebesgeschichte

Auf unserer nächsten Station in Mandu auf einer Hochebene an den Ufern der Narmada erleben wir die mittelalterlichen Ruinen der Hauptstadt dieser Region und hören von der Liebesgeschichte zwischen dem König Bahadur und dem Hindumädchen Roopmati.

Über Roopmati ist schon viel geschrieben worden. Entspricht die Geschichte doch den Träumen von einem schönen, aber tragischen Leben.

In der großen Ruinenstadt von Mandu, die lange vergessen im Urwald verborgen lag, wo nur noch einige Ureinwohner in ihren Lehmhütten leben, sitzt der alte Bahu unter den herunter hängenden Zweigen eines mächtigen Baumes. Seine rechte Hand liegt auf den Brettern eines runden Resonanzkörpers und seine linke Hand hält den langen Hals des Saiteninstruments. Mit fast blinden Augen starrt er vor sich hin, während er mit einiger Anstrengung die Geschichte von Roopmati herauschreit.

Roopmati, du Mädchen aus dem Narmada-Tal
mit den langen lockigen Haaren,
du entzündetest die Leidenschaft Bahadurs,
der dich zu sich nahm,
dich in den Pavillon setzte hoch über Fluss und Ebene.
Dort schaust du sehnsüchtig herab
auf dein Heimatdorf, auf Freundinnen und Verwandte.
In der Ferne versinkt die Sonne hinter dem Horizont
Tag für Tag und
dunkel sind deine Gefühle.

Vom Palast Bahadurs weht Musik herauf,
wie Perlenschnüre liegen sie auf der Brust.
Bahadur feiert das Lichterfest mit seinen weiblichen Wächtern
in der Stadt der Freude am See.
Die Späher stehen am Tor.
Du blickst hinaus in das Dunkel,
hörst das Geflüster der Lichter.
Ach, Roopmati, du Stern am dunklen Himmel.

So trägt der Sänger fast krächzend die Erinnerung vor, erzählt von Roopmatis Liebe und Unglück, von ihrem selbst gewählten Tod durch Gift, als der mächtige Akbar die Stadt eroberte, um sie zu besitzen. Dann hält er die Hand auf, um Mitleid bittend für sich, den Achtzigjährigen, der hier sitzt und niemanden hat, der sich um ihn kümmert.

Wir wandern durch die "Stadt der Freude", die im 15. und 16. Jh. in einem bemerkenswerten afghanischen Stil erbaut wurde.


Im Palastareal liegt der Haremspalast wie ein Schiff zwischen zwei künstlichen Seen.

Eine kirchenähnliche Empfangshalle mit schrägem Aufgang für Elefanten, ein Palast mit dem unterirdischen Bad mit heißem und kaltem Wasser und viele andere Gebäude zeigen den Luxus an. Treppen und Teiche waren angelegt, um beleibtere Damen des Harems fit zu halten. In der Altstadt stehen eine Moschee und das Grabmahl, das als Vorbild für das Taj Mahal gedient hat. Erst in drei Kilometern Entfernung liegt auf dem Steilabhang zur Ebene Roopmatis Pavillon, von dem aus sie in die Narmadaebene hinunterschauen konnte.

Die Vertreibung der Bewohner des Narmadatales


Protestaktion (Bild der Narmada-Homepage)

Heute steht der Fluss Narmada, der 1300 km durch Indien fließt, für staatliche Willkür und Vertreibung von Millionen Stammesangehöriger. Nach Arundhati Roy, die ein zorniges und kämpferisches Buch gegen diese Projekte der Regierung, der Industriestaaten und der Weltbank geschrieben hat, sind diese Vorhaben unsinnig und unmenschlich. (A.Roy, Das Ende der Illusion, Politische Einmischungen, 1999)

Wenn ihr schon leiden müsst, dann sollt ihr im Interesse des Landes leiden.
(Nehru vor Bewohnern, die 1948 bei dem Bau des Hirakud-Staudamms umgesiedelt werden sollten.)

Nach Errichtung des Staudamms werden wir euch auffordern, eure Häuser zu verlassen. wenn ihr das tut, ist es gut. Wenn nicht, werden wir die Schleusen öffnen und euch alle ertränken. (M.Desai 1961 beim Pong-Staudamm)

Roy beschreibt die Geschichte der Staudämme, die Lügen der Politiker, den "Nutzen", die Proteste und die Folgen für die Bevölkerung.

In der Homepage www.narmada.org/index.html kann man in vielen Bildern den steigenden Wasserspiegel und die Protestaktionen verfolgen.


Protestaktion in dem steigenden Wasser (Bild der Narmada-Homepage)

Wir wurden nur einmal mit der Vertreibung von Adivasi durch die Regierung konfrontiert, als wir Dörfer in der Nähe von Pachmarhi besichtigten, die sich der Auffoderung zur Umsiedlung widersetzt hatten. Sie sollten einem Naturpark weichen und ihren alten Lebensraum wilden Tieren überlassen. Sie hatten sich durchgesetzt und wohnten noch dort, wo schon ihre Ahnen gewohnt hatten.

Weitere Informationen über die Situation der Adivasi und Dalits, der Stammesangehörigen und Kastenlosen, unter:

Interview mit A.Roy v. Hörig und Zeitungsbericht v. Nina Frank "Sie gaben uns ein kleines Stück steiniges Land", Indische Kleinbauern werden durch Staudammprojekte in die Armut getrieben,
Karten des Narmadatales und der gebauten Bewässerungskanäle

Die Situation der Adivasi in Indien von Julia Hett, Gesellschaft für bedrohte Völker (8 S.)

Informationen über die Situation der Dalits, der Kastenlosen.

"Erzählungen eines Fremdenführers" aus meinem Reisebericht über Khajuraho