Kurioses aus Portugal

Kurioses aus Spanien

Gefunden und betrachtet

in den spanischen Städten Segovia, La Granja, Avila, Salamanca und Zamora.

Mit dieser Fotosammlung von unserer Spanien- und Portugalreise im Oktober 2010 möchte ich meine schwarzen Engel in die Internetwelt hinausschicken, kleine Lichter anzuzünden und Randständiges zu beleuchten.

Anders als Michelangelo: "David" von H.P.Feldmann - Die schwarzen Engel aus A.S. "Eine Welt" von Torroella, 1929

Meist sind es die nackten Körper von Frauen, die seit jeher von den Künstlern benutzt wurden.


Rubens malte den fleischlich-tierischen Menschen (La Reina, Madrid)

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Hans Baldung Grien malte die Grazien und die Anhänger des Voodoo zeigen eine afrikanische Göttin.

"Ochun,Jungfrau der Nächstenliebe (del Cobre - Kupfer),
Göttin der Liebe, des Honigs, des Goldes und des Geldes,
Kokette und Provozierende, Wächterin des Herdfeuers und des Bauches der Frauen."
(Bitte sie um Erfüllung eines Wunsches und sie wird ihn dir gewähren.)

Feldmann dagegen stellt meist banale Alltagsgegenstände zusammen, über die man nachdenken könnte oder man fragt sich, was das Sagenswerte ist. Jedenfalls muss der Betrachter bei der Beantwortung der Frage mehr Schweiß lassen als der Künstler.


Ausstellung Feldmann in Madrid, Reina Sofia

"Die Kunst hat das Recht, schlecht zu sein"


Lesbische Szenen als Dekoration in einer Bodega

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Segovia ( "Siegeshöhe", keltisch)

"Eine Stadt des Sieges" zunächst für die Kelten, dann 300 Jahre für die Mauren und schließlich wieder für die Christen, die ihren Sieg durch 20 romanische Kirchen dokumentierten und hier für die nächsten 200 Jahre ihre kastilisch-christliche Königsresidenz errichteten.

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Der hl. Antonius mit Feuer und Schwein ist der Schutzheilige gegen das Antoniusfeuer, Rose und Pest. Das Schwein musste bei den Antonitern ein Glöckchen tragen. Spanferkel ist die Spezialität Segovias.

La Granja

Der Palacio Real La Granja de San Ildefonso bei Segovia ist eine ehemalige Sommerresidenz der spanischen Könige in einem 600 Hektar umfassenden Schlosspark

26 Brunnenanlagen stellen Bilder aus der griechischen Mythologie dar. Es gibt die Pferderennbahn, ein Ensemble von mehreren Pferdebrunnen, den Brunnen der Winde, der drei Schönheiten, den Waldbrunnen, den Körbchenbrunnen, den Brunnen der acht Straßen, den Drachen-, den Schneckenbrunnen usw.

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Detail aus dem Fächerbrunnen: ein Cupido hält ein Füllhorn mit Muscheln. - Der Froschbrunnen stellt eine Geschichte aus den Metamorphosen des Ovid dar, in der die Menschen eines Dorfes von einer Göttin in Frösche verwandelt wurden, weil sie sich weigerten, der bittenden Göttin Wasser zu geben und sogar das Wasser verschmutzten.

Geister aus Gegenwart, Geschichte und Religion

Ávila de los leales“ (Ávila, Stadt der Treuen). In der Altstadt hängen bis heute mehrere Gedenktafeln, die den Ruhm General Francos mehren sollten.

Romanische Stadtmauer mit 88 Türmen und neun Stadttoren (11. bis 14. Jahrhundert).

"Sei freundlich zu deinem Leib, damit die Seele Lust hat, darin zu wohnen."


Teilnehmer der Prozession zu Ehren der Teresa von Ávila: Militär, Bischof, wilder Mann am Portal der Kathedrale und Spanierin.

Hl. Teresa, geb.1515 in Ávila, Ordensgründerin der Unbeschuhten Karmelitinnen sowie "größte Mystikerin der Welt", Schutzpatronin von Spanien. Ihrem Leichnam wurden immer wieder Körperteile und Knochen als Wundermittel entnommen. 1944 von Papst Pius XII. zur Schutzpatronin der Schachspieler erklärt.

"Unmittelbar neben mir sah ich einen Engel in vollkommener körperlicher Gestalt. Der Engel war eher klein als groß, sehr schön, und sein Antlitz leuchtete in solchem Glanz, daß er zu jenen Engeln gehören mußte, die ganz vom Feuer göttlicher Liebe durchleuchtet sind; es müssen jene sein, die man Seraphe nennt. In der Hand des Engels sah ich einen langen goldenen Pfeil mit Feuer an der Spitze. Es schien mir, als stieße er ihn mehrmals in mein Herz, ich fühlte, wie das Eisen mein Innerstes durchdrang, und als er ihn herauszog, war mir, als nähme er mein Herz mit, und ich blieb erfüllt von flammender Liebe zu Gott. Der Schmerz war so stark, daß ich klagend aufschrie. Doch zugleich empfand ich eine so unendliche Süße, daß ich dem Schmerz ewige Dauer wünschte. Es war nicht körperlicher, sondern seelischer Schmerz, trotzdem er bis zu einem gewissen Grade auch auf den Körper gewirkt hat; süßeste Liebkosung, die der Seele von Gott werden kann." (Teresa)

Diese Äußerungen zeigen nach Aussagen der Sexualforscher (Krafft-Ebing) die Verwandtschaft von Religion, Wollust und Grausamkeit.

s.a.Blut und Opfer in der christlichen Religion

Die Flagge als Symbol der spanischen Einheit

Um die drei Lilien in der Mitte sind die Wappen der früheren spanischen Königreiche angeordnet, die Ende des 15.Jahrhunderts unter der Krone vereinigt wurden. Die Burg (links oben) steht für Castile, von dem sich auch die Amtsprache Castellano ableitet, der Löwe für León, die verbundenen Ketten repräsentieren Navarra und die fünf gelben und vier roten Längsstreifen symbolisieren das Königreich Aragon.

Das die vier Königreiche mit den Säulen (Meerenge von Gibraltar) verbindende Band, trägt die lateinische Aufschrift
"Plus Ultra“ ( "Darüber hinaus", "immer weiter").

Gesichter aus Salamanca


Köpfe mit den rot-gelben Farben der spanischen Einheit

Ferdinand und Isabel von Kastilien, die sich 200 Jahre nach der Gründung der Universität großköniglich im plateresken Stil über dem Eingang als Symbole einer iberischen Einheit verewigten. So soll auch heute noch die Dynastie die Einheit garantieren soll, deshalb zeigt die spanische Fahne - die Einheit beschwörend - zwei rote Streifen, die ein gelbes Feld begrenzen.

"Grün-goldene Männer" - Zweige wachsen aus dem Mund und enden in einem überreich gefüllten Blüten-Füllhorn.

Geschlechterrollen,

Rätselhafte Reliefs im Treppengeländer der Universität mit Symbolen von Mann und Frau

Wer reitet wen? s.Hildegard von Bingen über die "Grünkraft"

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Der Jammer eines sündigen Lebens

Diese gequälten Gesichter im oberen Kreuzgang des Nonnenklosters "Convento de las Dueñas" zeigten den Nonnen die schrecklichen Seiten des Lebens.

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Zamora und die Rituale der Buße

Erinnerung an die Bußprozessionen der "semana santa", der Osterwoche,
in der die Nazarenos in Ganzkörperburka, oft auch durch Spitzhauben unkenntlich,
Buße tun für ihre Sünden oder die Sünden der Welt .

"So wird auch Freude im Himmel sein über einen Sünder,
der Buße tut,
mehr als über neunundneunzig Gerechte,
die der Buße nicht bedürfen."
(Lukas 15:7)

"Was wäre es aber nötig, Buße predigen, wenn wir gute Werke hätten, oder tun könnten? Die Gerechten bedürfen es ja nicht, daß man ihnen Buße predigt, sondern die Sünder. Nun aber geht solcher Befehl über die ganze Welt, daß man in aller Welt Buße predigen soll. Da folgt ja, daß in der ganzen Welt nur Sünder und Sünde, und keine guten Werke sind." (Luther)

Die Erdmaske des grünen Mannes,

Ein ursprünglich keltisches Fruchtbarkeitssymbol,
das in christlichen Kirchen oft auf eine bedrohliche, außerchristliche Welt hinweist.

Kurioses aus Portugal
Kurioses aus der Bretagne

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